Celebration

 

 

Gedankenstatement aus der Sicht einer Malerin

 

Und oft ist es nur ein Tropfen Farbe, der das „Bild“

zum Betrachter überlaufen lässt…..


(Jolanda Meier)

 

  

Zur Ausstellung „Celebration“- Ein Fest der Farben

 

 

Jeder Maler, jede Malerin kann es bestätigen: Die grösste Herausforderung beim Malen ist das Erkennen der richtigen Farbwahl zum richtigen Motiv passend. „Womit fange ich also an?“ – ist meist die erste Frage die sich ein Künstler/Künstlerin zu Beginn eines neuen Werkes beim Anblick auf das weisse Papier vor ihm stellt.

 

Wenn man bedenkt, dass das Farbenspiel in einem Bild der Ausdruck des sogenannten, momentanen Seelenzustandes des Malers ist, so kann man auch verstehen, dass das Auge eines Malers dieselben Dinge nicht immer mit denselben Augen sieht. Dasselbe gilt auch für das Betrachten des eigentlichen Motives.

 

"Ich habe in der Fläche gemalt, denn

ich mache nichts, was ich nicht sehe."

 

(Paul Cézanne)


Ich glaube, in der objektiven Anschauung eines gewählten Motives sind sich trotzdem alle Maler in gewisser Weise ähnlich. Die Bildsprache ist oft dieselbe, aber jeder schreibt mit seinem Malwerkzeug seinen eigenen farbigen Roman. (Fingerabdruck des Charakters!)

 

Das Resultat der Umsetzung eines Motives ist so gesehen oft gar nichts anderes als das was jeder Maler gerne selbst sehen möchte, - oder vielleicht sogar wirklich sieht, denn jeder hat einen andern Durchblick.

 

"Ich möchte gern Bildnisse malen, die in hundert

Jahren als Offenbarung erscheinen. Ich möchte das

nicht durch fotografische Treue erreichen, sondern

durch meine leidenschaftliche Betrachtungsweise.

Durch Verwertung unserer Kenntnisse und unseres

heutigen Farbgeschmacks als Mittel des Ausdrucks

und der Uebersteigerung des Charakters."

 

(Vincent Van Gogh)

 

Somit darf auch ein krummes Haus gerade in einer Landschaft stehen. Und auch ein blauer Himmel kann gelb angestrichen sein. Und oft wundert sich der Maler selbst, wenn sich ein grüner Baum unter seiner Hand wie von selbst in Indigo-Violett verfärbt.

 

Genauso wie die weissen Rosen die sich am Ende des malerischen Prozesses in Türkisblaugrüne Blüten verwandelt haben. 


Natürlich war da plötzlich ungeplant der Klecks Tiefblau an der Pinselspitze und auch sofort unbemerkt auf dem Papier gelandet. Und schon war es mit den weissen Rosen vorbei.

 

Dies ist und war KEIN Kunstfehler, denn zum Zeitpunkt der Entstehung war wohl die blaue Farbwahl für mich die Richtige gewesen. (Siehe oben!)

 

"Ein gutes Bild passiert einfach,

man kann es nicht planen. Es gibt kein

„Richtig"oder „Falsch“ in der Malerei.

Wichtig ist einzig und allein die kreativ

ansprechende, farbharmonische

Lebendigkeit."

 

(Jolanda Meier)

 

Die Herausforderung eines Künstlers ist also gross, wenn das vorhandene Farbenpuzzle und der Farbkontrast auf dem Papier zu wachsen beginnt. Es muss nun besonders anspruchsvoll und wählerisch mit den Farben umgegangen werden.

 

Es bedarf einer grossen Konzentration und Voraussetzung, die richtigen Farbtöpfe in greifbarer Nähe zu haben, denn die ausgleichende Harmonie verschiedenster Farben in einem Bild herzustellen erfordert einen klugen Durchblick und eine zielgerichtete, sichere Hand. Angst oder Unentschlossenheit „es könnte gar ein Fehler passieren“ und ein Werk damit unbrauchbar machen, diese Angst darf gar nicht erst aufkommen , obwohl das Risiko sehr gross ist. Nicht umsonst gilt die Aquarell-Malerei als die schwerste Technik überhaupt.

 

"Aquarellieren ist eigentlich nichts

Anderes als ständiges, kreatives

Vorausdenken bei jedem Pinselstrich

den man macht."

(Jolanda Meier)


 

Und stets mit dem Wissen, dass einem eben leicht ein Farbtropfen passieren kann, der dann exakt dorthin fällt wo man ihn eigentlich nicht haben wollte…

 

Hat man dann erstmal das Malheur, so braucht es eine grosse Experimentierfreudigkeit und man muss eine unbändige kreative Entschlossenheit in sich fühlen und darauf vertrauen, dass sich die Farben schon richtig ineinander verfliessen werden und sich so vereinen, dass Leuchtkraft und interessante Farbverläufe in harmonischer Verbindung den Weg zueinander und in die Augen des Betrachters finden.

 

Suchen und ergänzen, ausprobieren und über sich hinauswachsen und den Mut haben selbst mit gewagten Farben zu arbeiten, - DAS ist Kunst!

 

Es gilt die Devise, zwar grossen Respekt vor dem Original (Motiv) zu haben , und aber trotzdem den Mut aufzubringen um es auf seine Weise zu verändern. Und oft sind es genau diese Veränderungen die einem Motiv erst wirklich gerecht werden und das Werk zum Leuchten bringt und somit zu etwas Besonderem macht.

 

„Celebration“- Ein Fest der Farben. Ich lade Sie ein, lassen Sie sich von einer vielfältigen Farbenpracht in die Welt der Malerei entführen. Sie werden es nicht bereuen.

 

 

Copyright by Jolanda Meier 2010

 

 

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